Echte Schwerpunktbildung ermöglichen

Beschlossen auf der Sitzung vom 4. 7. 2022

Der Bezirkselternausschuss Reinickendorf fordert die Senatsverwaltung für Bil­dung, Jugend und Familie auf, die Regeln zur Kurswahl in der Sekundarstu­fe II so­wie der Belegungs- und Einbringverpflichtung zum Abitur dergestalt zu verändern, dass den Schülern eine Schwerpunktbildung nach ihren Leistungen und Neigungen gemäß § 26 Abs. 1 des Schulgesetzes uneingeschränkt ermög­licht wird. Die Einschränkung der Kurswahl durch die verpflichtende Wahl zweier Prü­fungsfächer aus den Fächern Deutsch, Mathematik und Fremdsprache ist ab­zuschaffen. Außerdem ist sicherzustellen, dass insbesondere die Fächer Physik, Chemie, Biolo­gie, Informatik, Wirtschaft und Sport an allen Oberstufen als Leistungs­kurs angeboten werden kön­nen.

Begründung:

Das Schulgesetz betont in § 26 Abs. 1:

„Das Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schü­lern eine ver­tiefte all­gemeine Bildung und ermöglicht ihnen entsprechend ihren Leis­tungen und Nei­gungen eine Schwer­punktbildung, die sie befähigt, nach Maßgabe der Ab­schlüsse ihren Bildungsweg an einer Hochschule oder in beruflichen Bildungs­gängen fortzusetzen.“

Dem folgend bietet die Sekundarstufe II eine Kombination von Grund- und Leistungs­kursen, die diese beiden Aufgaben eigentlich abbilden sollten. Die Leistungskurse stehen hierbei für den Teil der Schwerpunktbildung, der die Schüler entsprechend ihren Leistun­gen und Neigungen zu einer weiterführenden Hochschulausbildung be­fähigen soll.

Dem steht aber die derzeitige Praxis völlig entgegen: Durch die umfangreichen Kurs­wahlvorschriften wird die Leistungskurswahl derart eingeengt, dass vor allem die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprache als Leistungskurs gewählt wer­den, obwohl die wenigsten dann anschließend ein entsprechendes Studium oder eine entsprechende Berufsausbildung beginnen. Im Ge­genteil basieren die allermeis­ten gewählten Studiengänge eher auf naturwissenschaftli­chen Fächern, die aber als Leistungskurs oft von den Schulen auch aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen gar nicht angeboten werden können. Dass dies aber nicht daran liegt, dass die Schüler keine Neigungen zu diesen Fächern entwickelt haben, beweist das Wahl­verhalten bei den Studienfächern.

Ja, die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprache sind wichtig. Aber die we­nigsten wollen auf dieser Fächerbasis anschließend ein Hochschulstudium oder eine Berufsausbildung beginnen, son­dern sehen diese Fächer lediglich als wichtige Grundlage für etwas anderes. Dies ist aber nicht der Sinn der Leistungskurse, dafür aber der Grundkurse.

Von der Wirtschaft werden unseren Abiturienten immer wieder mangelnde Kenntnis­se vor allem in den Fächern Deutsch und Mathematik vorgeworfen. Dies betrifft aber nicht den Stoff, der in der Sekundarstufe II gelehrt wird, sondern stattdessen grundle­gende Fähig­keiten wie Rechtschreibung und Grundrechenarten, Bruch- oder Pro­zentrechnung, die zum Lehrplan der Grundschule gehören. Deshalb muss der Man­gel dort abgestellt werden und nicht durch den Zwang, in diesen Fächern die Abitur­prüfung abzulegen, wo aber die bemängelten fehlenden Kompetenzen gar nicht ab­getestet werden.

Wir halten deshalb insbesondere die Vorschrift, dass zwei Prüfungsfächer aus dem Be­reich der Fächer Deutsch, Mathematik und Fremdsprache sein müssen, für falsch.

Stattdessen sollte es jedem Schüler uneingeschränkt möglich sein, die Fächer als Leis­tungskurse zu wählen, die er aufgrund seiner Leistungen und Neigungen wählen möchte und nicht die, die er aufgrund der Beleg- und Einbringverpflichtungen sowie­so be­legen muss, um dafür dann andere, interessantere, Kurse als Grundkurs bele­gen zu kön­nen. Die Wahl der Studienfächer an Hochschulen zeigt stattdessen einen großen Bedarf bei den Naturwissenschaften, Wirtschaft und Informatik. Deshalb sollte es hier auch an jeder Schule ein entsprechendes Leistungskursangebot geben, was auch bedeu­tet, dass diese Fächer bereits in der 10. Klasse angeboten werden müssen, damit man sie als Prüfungsfach wählen kann. Dies ist zumindest im Fach Informatik an viel zu wenigen Schulen der Fall.

Das Fach Sport als Leistungskurs sollte auch nicht nur den Sportschulen vorbehalten sein, sondern bietet mit seinem theoretischen Teil in Kombination mit dem Fach Bio­logie durchaus eine gute Vorbereitung für ein Medizinstudium.

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