Newsletter Januar/Februar 2011

Newsletter im PDF Format

NEUES JAHR NEUES GLÜCK

So könnte die Devise lauten. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Probleme der Berliner und auch der Reinickendorfer Schulen sind leider nicht im Jahr 2010 zurückgeblieben. Nein, sie ärgern uns noch immer.
Zwar haben einige Schulen dank der Mittel aus dem Konjunkturpaket 2 der Bundesregierung teilweise Umbauten und Mensen für den Ganztagsbetrieb der Sekundarschulen erhalten, aber uns fehlen weiterhin die Lehrer, die den Unterricht fachgerecht gestalten. Auch das Wundermittel der Personalkostenbudgetierung (PKB) scheint hier zu versagen. Die Budgets waren zum Jahresende verbraucht und etliche Schulen litten bis zum Schluss unter dem massiven Unterrichtsausfall. Mal sehen, was uns das nächste Jahr beschert. Unsere Forderung bleibt:
Wir wollen 100% Unterricht !

Für das nächste Schuljahr hat uns der Senator die benötigten Lehrer versprochen, Eintritt pünktlich zum Beginn. Hierfür sollen extra die Einstellungsprozesse in der Senatsverwaltung früher starten als zuvor, damit alle Verfahren rechtzeitig abgeschlossen werden können. Na, da sind wir ja gespannt!
Bei der Schulanfangsphase (SAPh) gibt es derzeit Bewegung. Wurden in den letzten Jahren die Grundschulen gedrängt, endlich die SAPh einzuführen, rudert die Senatsverwaltung heute zurück. Anscheinend konnte man sich auch dort den Klagen der Erzieher und Lehrer nicht länger verschließen und musste die Realitäten wohl anerkennen. Nur so ist es zu erklären, dass jetzt endlich die Schulkonferenzen über die Weiterführung oder Abschaffung der SAPh an den einzelnen Schulen entscheiden können.
Zum Sommer werden auch die restlichen Real- und Gesamtschulen zu „Integrierten Sekundarschulen“ (ISS) umgewandelt. Die Schulen arbeiten derzeit intensiv an den Konzepten für den Unterricht sowie den Ganztagsbetrieb und suchen weiter Kooperationspartner.
Sorgen bereitet uns das neue Anmeldeverfahren an den Oberschulen. Die Eltern von Kindern in den 6. Klassen sind noch immer sehr verunsichert, wie das Verfahren läuft bzw. ob ihr Kind auf der Wunschschule angenommen werden wird. Zur Orientierung wird es am 19. Januar im Fontanehaus wieder eine „Oberschulmesse“ geben. Dort stellen sich die Oberschulen des Bezirks vor und erläutern ihre Schulprofile und ihre Aufnahmekriterien und stehen für Fragen aller Beteiligten zur Verfügung.
Um die Kommunikation der Schulen und die Orientierung der Eltern zu unterstützen, wird der BEA-Schule-Reinickendorf die Profile der Schulen und deren Aufnahmebedingungen bei Übernachfrage auf dem Internet-Server zum Abruf bereit stellen sowie den Link per Email verteilen.
ALSO AUF INS NEUE JAHR, ES GIBT GENÜGEND ZU TUN!


DOPPELJAHRGANG G8/G9 – EIN EXPERIMENT AM KIND

Alle Warnungen, Ängste und Befürchtungen, die wir Eltern und auch Pädagogen geäußert haben, sind nun Realität geworden. Die G8-Schüler hinken in weiten Teilen den Realschülern hinterher und sind zum Teil stark benachteiligt. Besonders in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen tun sich große Lücken auf.
Das Konzept des Senats, die Klassenstufen mit mehr Stunden und Stoff zu füllen, ist nicht aufgegangen. Nicht nur unterschiedlicher Wissensstand wird zum Problem, auch die Intensität, mit der in den Vorjahren Stoffinhalte vertieft wurden, verursachen massive Differenzen.

Den G8-Schülern fehlen viele Übungs- und Vertiefungszeiten, die im Stoffgedränge verlorengegangen sind. Durch die intensiven Vorbereitungen auf den MSA konnten an den Schulen die Schüler auch nicht ausreichend auf den Übergang in die Oberstufe vorbereitet werden, dazu fehlte die Zeit. So kam es, dass viele Schüler des G8-Jahrgangs dem Umfang und den Fragestellungen in den Klausuren völlig unvorbereitet gegenüberstanden. Auch die erheblichen Unterschiede in der Persönlichkeitsbildung tragen zu Ungerechtigkeiten bei. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Schüler im G8 im Schnitt schlechter abschneiden. Dies wird dann im Bereich der mündlichen Bewertung noch verstärkt, da eine Mitarbeit mit diesen Defiziten oftmals nur schwer möglich ist.
Von Elternseite wurde an die Senatsverwaltung in Person von Frau Rösch herangetragen, bessere Bedingungen in Bezug auf Lehrerausstattung und Kursgröße zu schaffen, um Nachteile besser ausgleichen zu können. Zudem wurde angefragt, ob es in irgendeiner Form ein Bonussystem als Nachteilausgleich geben könne. Frau Rösch wird diese Punkte zur Prüfung weiterleiten.
Meiner Meinung nach besteht hier jedoch kaum Hoffnung auf Umsetzung, zumindest für den Nachteilausgleich, da es von Schule zu Schule, von Fach zu Fach und von Kurs zu Kurs starke Unterschiede gibt und man keine Pauschallösung anbieten könnte. Hier wird es an den Schulen und den Kursleitern liegen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, sei es in Form von Zusatzförderung, Kursverkleinerung etc.
Letztendlich ist das erste Semester für alle bereits gelaufen und die Noten stehen fest, was für einige ehemals gute Schüler schlichtweg katastrophale Auswirkungen hat. Das Wiederholen dieses Jahres ist ohne Weiteres aber auch nicht möglich, sodass nun die Schüler die mangelnde Umsetzung ausbaden müssen.
M.H.


BERICHT ZUM GANZTAGSSCHULKONGRESS

Vom 17. bis 19.November 2010 fand in Hamburg ein Seminar des Ganztagsschulverbandes statt.
Fast 400 Schulleiter, Stellvertreter, Lehrer und pädagogisches Personal kamen zum Erfahrungsaustausch und mit der Hoffnung, neue Ideen in der Umsetzung zu erhalten, zusammen. Die angebotenen Vorträge waren von überaus unterschiedlicher Qualität und Interesse, sodass hier sehr schnell klar wurde, dass man seine Prioritäten auf Workshops und Schulbesuche legen sollte.
Dies stellte sich auch als richtig heraus: Im Workshop wurden Erfahrungen ausgetauscht, konkret darüber geredet, welche Möglichkeiten man im Rahmen des Ganztagsschulkonzeptes hat und wie und was an einigen Schulen umgesetzt wird. Leider war die Zeit hierfür viel zu kurz bemessen. Entschädigt wurde man dafür wieder bei den Hospitationen in der Schule.
In Hamburg ist die Ganztagsbetreuung schon wesentlich weiter verbreitet als in Berlin und demnach gibt es dort viele interessante Modelle und Ansatzpunkte. In den Schulen wurden wir wohlwollend empfangen und wir sind in die Welt der Ganztagsbetreuung mitgenommen worden. So wurden Stundenmodelle, Pausenzeiten, Aktivitäten, Projektarbeit, Lehrerarbeitszeit und vieles mehr unter die Lupe genommen.

Zentrales Thema in allen Bereichen war klar erkennbar die Bereitschaft des Kollegiums, Ganztagsbetreuung erfolgreich zu machen und umsetzen zu wollen. Dies bedeutete in der ersten Zeit einen hohen persönlichen Einsatz und Mehrarbeit gerade im konzeptionellen Bereich. Wenn jedoch alle an einem Strang ziehen, Lehrer, Eltern und Schüler, ist es möglich, auch unter widrigen Bedingungen, erfolgreich in die Ganztagsbetreuung zu starten.
Durch die Gespräche mit Vertretern aus anderen Bundesländern wurde klar: ganz so schlechte Ausgangslagen haben wir in Berlin nicht. Doch trotz allem muss der Senat in die Pflicht genommen werden, entsprechende Mittel bereitzustellen.
M.H.

 

 

TERMINE AUF EINEN BLICK:

10.01.2011 BEA Schule Sitzung 19.30 Uhr Hannah - Höch - Grundschule, Finsterwalder Str. 56, 13435 Berlin
18.01.2011 AG-SIT 19.00Uhr Ratskeller, Rathaus Reinickendorf
19.01.2011 Oberschulmesse 17:00Uhr-19:00Uhr Fontanehaus

V.i.S.d.P.:
Nicole Heyer
Andrea Roy
Pressebeauftragte
des BEA-Schule-Reinickendorf