Sondernewsletter Oktober 2009
KOMMENTAR ZUR SCHULSTRUKTURREFORM
TEIL 1: LEHRERAUSSTATTUNG
Bezugnehmend auf den Berliner Morgenpost Artikel vom 08.10.2009:
http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1186106/Trotz-Schulreformkeine-neuen-Lehrer.html
Es scheint sich nun offiziell bestätigt zu haben, dass die geplante Schulstrukturreform mit der Sekundarschule eine einzige Sparmaßnahme ist und auf den Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen wird.
Individuelle Förderung, Chancengleichheit, Qualitätssicherung und alle angekündigten Verbesserungen sind nur durch mehr und gut qualifiziertem Lehrpersonal möglich. Unter dem Aspekt, dass nicht mehr Lehrer eingestellt werden, ist die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes der Sekundarschule utopisch. Zudem sind im Augenblick weder die notwendigen Voraussetzungen personell, materiell, institutionell, qualitativ noch räumlich gegeben, um das neue Schulkonzept erfolgreich zu einzuführen.
Unter diesem Aspekt verstärkt sich die Annahme, dass sich die Sekundarschule zu einer Restschule entwickeln wird, an der die Schüler unter allgemein verschlechterten Bedingungen egal wie zu einem Abschluss geführt werden, ohne die notwendigen Voraussetzungen und Qualifikationen durch die Institution Schule zu erlernen, um erfolgreich in der Wissens- und Leistungsgesellschaft zu bestehen. Gute schulische Bildung ist wichtig, um in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert zu werden.
Das vorskizzierte Bild erscheint im Augenblick so zu sein, dass Gymnasien die "Besten" rekrutieren, mit einem geringen Prozentsatz an Schülern, deren Leistungen unter dem gymnasialen Niveau angesiedelt sind, um den Schein der Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit zu wahren. Gymnasien evaluieren zu einer Kaderschmiede von zukünftigen Akademikern, Wissenschaftlern und zukünftigem Führungspersonal.
Des Weiteren wird der Trend der Gründung von Privatschulen forciert. Diese werden für jene Eltern als Alternative zur Verfügung stehen, die über den notwendigen
finanziellen Hintergrund verfügen, um das Kind beziehungsweise die Kinder dort gut ausbilden zu lassen, entweder weil die Aufnahme auf ein staatliches Gymnasium nicht erfolgen konnte oder weil das Vertrauen in das öffentliche Bildungssystem gänzlich verloren gegangen ist.
Die zukünftige Sekundarschule läuft Gefahr, zu einem Sammelbecken für den großen, benachteiligten Rest zu werden, deren Leistungen und Kompetenzen, soziale, familiäre, sozioökonomische, sprachliche und ethnische Herkunft den Zugang zu Gymnasien und / oder Privatschulen verwehrten.
Ist es das Ziel der bildungspolitischen Akteure, dass eine Zweiklassengesellschaft (Wissen/Geld versus sozial schwach) institutionell hergestellt wird?
ALLE TERMINE AUF EINEN BLICK:
BEA Wahlsitzung | ||
09.11.2009 | 18:00Uhr | Einführungsveranstaltung „Was ist der BEA eigentlich“ |
19:00Uhr |
BEA-Sitzung, Gabriele-von-Bülow-Oberschule, |
|
AG Gymnasium | ||
17.11.2009 | 19:00 Uhr | Ratskeller Reinickendorf |
AG SIT | ||
24.11.2009 | 19:00Uhr | Siedlerladen der Borsigsiedlung Deeper Pfad 2, 13503 Berlin(Heiligensee) |
BEA Sitzung | ||
07.12.2009 | 19:30Uhr | Ort wird noch bekannt gegeben |