Newsletter April 2008
„ELEMENT“ – SCHULSENATOR HÄLT STUDIE SEIT 2005 ZURÜCK
Es ist kaum zu glauben: Da wird jede Menge Geld aufgewandt, um die Entwicklung des Lese- und Mathematikverständnisses in der Studie „Element“ zu untersuchen und dann werden die Ergebnisse nicht veröffentlicht. Haben Sie schon einmal etwas darüber gelesen? Möglicherweise war das im Juni bzw. September 2003 / Mai 2004 / Mai 2005, denn da wurde die Untersuchung mit einzelnen Messpunkten durchgeführt.
Sie fragen sich, warum die Ergebnisse bis heute nicht veröffentlicht wurden? Wie heißt es sonst so schön, aus gewöhnlich gut informierten Kreisen wird gemutmaßt, dass die Ergebnisse dem Senat nicht ins Konzept passen. Hintergrund dürfte der zu erwartende Beleg einer sehr positiven Entwicklung des Lese- und Mathematikverständnisses an den grundständigen Gymnasien und die eher mäßige Entwicklung an den Grundschulen sein.
Der Landeselternausschuss führt dazu inzwischen die Chronik der Ereignisse:
2003-2005: Element Studie 2006: LEA Presseerklärung „Wo ist Element Teil 1“
http://www.landeselternausschuss.de/content/view/152/2/
2007 LEA Presseerklärung „Wo ist Element Teil 2“
http://bildungsklick.de/pm/55925/wo-ist-element
2008 LEA Presseerklärung „Wo ist Element Teil 2“
http://www.landeselternausschuss.de/content/view/1019/1/
In einschlägigen E-Mail-Listen wird darüber „gefrotzelt“, dass die Bildungsverwaltung mit dieser Studie in das Guinnessbuch der Rekorde für die langsamste Veröffentlichung von Studienergebnissen einziehen möchte
Es stellt sich die Frage: Möchte die Bildungsverwaltung nur Ergebnisse veröffentlichen, die ins eigene Konzept passen?
EINFÜHRUNG DER SCHULANFANGSPHASE (SAPH)
…SCHULEN VERSCHIEBEN EINFÜHRUNG IM BEZIRK REINICKENDORF
Die Einführung von SAPh an den einzelnen Schulen wurde durch die Senatsverwaltung in die Kompetenz der Schulkonferenzen gegeben (wir berichteten). In Reinickendorf haben sich zurzeit (April 2008) sieben Schulen für eine Verschiebung der Einführung ausgesprochen.
Unabhängig davon wie der Stand an den einzelnen Schulen ist, kommt bei uns im Bezirkselternausschuss-Schule-Reinickendorf immer wieder die Frage nach Informationen zu SAPh und deren Vor- und Nachteilen an. Anscheinend hat es die Senatsbildungsverwaltung bis heute nicht durchgängig geschafft, allen betroffenen Eltern die Vorteile für die eige-nen Kinder transparent zu machen.
Der BEA-Schule-Reinickendorf ist mit in der bezirklichen Steuerungs-gruppe vertreten, die die Einführung von SAPh unterstützen soll und unterstützt die Senatsverwaltung gerne bei der Umsetzung. Leider stellen wir aber immer wieder fest, dass bei SAPh noch etliche „dicke Bretter zu bohren“ sind. Vor allem die Eltern der Kinder, deren erste Klassen am Ende diesen Schuljahres aufgeteilt werden sollen, um neue Kinder im SAPh-Modell dann aufzunehmen, haben erhebliche Sorgen um die ausreichende Förderung der „älteren“ Kinder.
SCHULRADAR.DE - DER NEUE SPICKMICH-ABLEGER:
AUCH BEI LEHRERN IMMER „BELIEBTER“
Nachdem inzwischen das Portal spickmich.de eine riesige Erfolgsgeschichte geworden ist (wir berichteten), haben sich seine Macher dazu aufgeschwungen, ein weitere Idee umzusetzen und die Plattform auch für Eltern zu öffnen.
Seit einigen Tagen können Eltern unter www.schulradar.de zum Beispiel Noten für Lehrer, die Schulleitung, das Klima an der jeweiligen Schule oder das Schulgebäude vergeben. „Dies könne eine wichtige Orientierungshilfe sein, wenn es um die Wahl der weiterführenden Schule gehe“, so argumentieren die Kölner Studenten, die die Websites betreiben.
Wie nicht anders zu erwarten, kritisiert dagegen der Philologenverband wieder das neue Internet-Forum und bewertet, diese Form von Bewer-tung sei eine „Pseudokommunikation“, die, anstatt Gespräche zwischen Eltern, Lehrern und Schulleitern zu fördern, sich im Informationsaus-tausch in einem virtuellen Raum verliert, mit den Worten: „Statt eines offenen und ehrlichen Dialogs führt «Schulradar» zu einer gefährlichen Vereinfachung, baut Blockaden auf und verfestigt Vorurteile. ‚Schulradar‘ suggeriert Objektivität und ist doch zutiefst manipulationsanfällig“.
In der berlinweiten E-Mail-Liste war dazu zu lesen:
„Lieber Philologenverband, bitte liefert mehr solche Steilvorlagen (für Eigentore)“!: Wie wäre es denn, wenn wir
- den „offenen und ehrlichen Dialog“ von den Noten gebenden Lehrern fordern?
- „eine gefährliche Vereinfachung“ bei der Schülerbenotung feststellten?
- sagen würden, dass Noten, die die Schüler von Lehrern erhalten, „Blockaden“ aufbaut und „Vorurteile verfestigt“?
- sagen würden, dass Schülerbenotungen „Objektivität suggerieren und doch zutiefst manipulationsanfällig“ sind ?
Lieber Philologenverband, Steilvorlagen spielt man nicht in den eigenen Strafraum!
NEUKÖLLN STELLT MEHR WACHSCHÜTZER VOR SCHULEN
Es war wohl in der Stadt nicht erwünscht, aber der Bezirk Neukölln setzte sein bundesweit einmaliges Projekt durch, staatliche Schulen von einem privaten Wachdienst bewachen zu lassen. Seit Dezember 2007 stehen in der auf sechs Monate begrenzten Startphase vor 15 Schulen Wachschützer einer Firma aus Bielefeld.
Offensichtlich bewertet der Bezirk das Vorgehen als Erfolg, denn das Bezirksamt hat ca. 500.000,- Euro für die Fortführung des Projektes ein-geplant und drei neue Schulen wollen sich daran beteiligen. „Dort gab es Gewaltvorfälle, vor allem die Eltern wünschen den Wachschutz“, sagt Schulstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD). Schulleiter, die sich bisher an dem Projekt beteiligt haben, sprechen von einem „seit Jahren nicht mehr erfahrenen Gefühl der Sicherheit“ und „deutlich weniger Stress mit Schulfremden“.
ALLE TERMINE AUF EINEM BLICK:
23.04.2008 Vortrag Legasthenie 19.30 Uhr, Franz-Marc-Grundschule, Treskowstr. 26-31, 13507 Berlin
05.05.2008 BEA, 19.30 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben
02.06.2008 BEA, 19.30 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben
05.06.2008 AG-Gesamtschule 19.30 Uhr, Hax´nhaus, Tegel
V.i.S.d.P.:
Julia Schuleri
Pressebeauftragte
des BEA-Schule-Reinickendorf
